Ein Tesla Model 3 mit der dreifach redundanten Drive-by-Wire Technologie Space Drive zeigt eindrucksvoll das Potential der vom schwäbischen Unternehmen Paravan entwickelten Technologie – mit voller Straßenzulassung. Von außen betrachtet sieht der weiße Model 3 aus wie jeder andere. Doch wer die Türen öffnet, wirft einen Blick in die automobile Zukunft. Der schwäbische Unternehmer Roland Arnold hat dem Tesla ein Upgrade verpasst. Lenkrad raus, Pedale raus – gefahren wird der Prototyp über einen kleinen Joystick in der Mittelkonsole. Möglich macht das eine bewährte Technologie aus der Welt der Behindertenmobilität: das ausfallsichere Drive-by-Wire System Space Drive.
Paravan ist ein Unternehmen, das sich auf behindertfreundliche Fahrzeuge spezialisiert hat. Die Technologie könnte aber auch für Menschen ohne körperliche Einschränkungen genutzt werden.
„Wir sind gespannt, was Elon Musk über dieses Fahrzeug sagt“, freut sich Mobilitätstüftler Arnold. „Wir fahren bereits seit langem ohne Lenkrad und Pedale – ganz ohne mechanische Verbindung für die primären Fahrzeugfunktionen Gas, Bremse und Lenkung.“ Wo hier noch der Joystick die Steuerung übernimmt, könnte auch die Fahrautomation über eine Schnittstelle in der Space Drive Steuereinheit realisiert werden. Ein wichtiger Schritt hin zur Mobilität der Zukunft. „Ausfallsicherheit ist ein Schlüssel zum autonomen Fahren“, ist sich Arnold sicher. Dass die Technologie aus der Welt der Behindertenmobilität stammt, kommt nicht von ungefähr: Ein Mensch mit Bewegungseinschränkungen oder geringer Kraft kann nicht einfach ins Lenkrad greifen, wenn die Technik versagt. „Er muss sich hundertprozentig auf unsere Technologie verlassen können“, so Arnolds Anspruch. Weltweit sind bereits über 8.500 derartige Systeme im Einsatz.
Seit zwei Jahren ist die Steer-by-Wire-Technologie Space Drive vom Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) zugelassen und wird seitdem unter den harten Bedingungen des Rennsports getestet. Die Lenktechnolo-gie ist seit 2020 Bestandteil im Reglement der „GTC Race“ und seit diesem Jahr in der DTM – und wird so im Rennsporttempo weiterentwickelt. Seine Premiere auf der Nordschleife hatte das System in einem Porsche Cayman 718 GT4 beim ADAC Total 24h Nürburgring im vergangenen Jahr.
„Wir haben bereits heute die straßenzugelassene, gesetzeskonforme Technologie, mit der diese Vision realisiert werden kann – sofort verfügbar und nachrüstbar in jedes Fahrzeug, wie beispielsweise im Tesla Model 3“, sagt Arnold. Sein Wunsch: „Einmal mit Elon Musk gemeinsam im umgerüsteten Tesla durch die Straßen von Berlin zu fahren – beziehungsweise gefahren zu werden.“
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