MOTORWELT

Wasserstoff: Toyota Mirai legte über 1000 Kilometer mit einem Tank zurück

Der Toyota Mirai hat einen neuen Weltrekord für Brennstoffzellenfahrzeuge aufgestellt: Mit einer Wasserstoff-Tankfüllung legte die neue Generation der Limousine 1.003 Kilometer elektrisch zurück – und stellte damit das Langstreckenpotenzial der Antriebstechnik unter Beweis. Nach dem Rekord tankte der Mirai in nur fünf Minuten komplett auf und war danach sofort wieder startklar.

Absolviert wurde die Rekordfahrt am 26. Mai auf öffentlichen Straßen im Süden von Paris sowie in den Regionen Loir-et-Cher und Indre-et-Loire. Die zurückgelegte Distanz und der Verbrauch von durchschnittlich 0,55 Kilogramm Wasserstoff pro 100 Kilometer wurden von einer unabhängigen Behörde zertifiziert. Am Ende der Fahrt zeigte der Bordcomputer noch neun Kilometer Restreichweite an.

Betankt wurde der Mirai für den Rekordversuch mit grün produziertem Wasserstoff. Dieser wird im Brennstoffzellensystem für die Erzeugung elektrischer Energie genutzt, mit der der Elektromotor versorgt wird. Damit verbindet der Mirai die Vorzüge des rein elektrischen Fahrens bei Komfort, Laufruhe und Ansprechverhalten mit einem Plus an Alltags- und Langstreckentauglichkeit durch die hohe Reichweite und die kürzeren Tankzeiten. 

Der neue Toyota Mirai ist die zweite Generation des Brennstoffzellenfahrzeugs von Toyota. Im Vergleich zur 2015 eingeführten ersten Generation bietet die Neuauflage des Pioniers mehr Leistung, eine höhere Fahrdynamik sowie ein eleganteres und dynamischeres Design. Das optimierte Brennstoffzellensystem, eine Wasserstoff-Speicherkapazität mit 5,6 Kilogramm und die verbesserte Aerodynamik ermöglichen unter normalen Bedingungen eine Reichweite von rund 650 Kilometern. Den Rekordversuch absolvierten die Fahrer mit einem verbrauchsschonenden Fahrstil; es wurden aber keine besonderen Techniken eingesetzt, die nicht auch im Alltag genutzt werden könnten.

Einer der vier Fahrer, die den Mirai zum Reichweitenrekord steuerten, war Victorien Erussard, Gründer und Kapitän der Energy Observer, des mit Toyota Brennstoffzellentechnik ausgerüsteten Katamarans und schwimmenden Forschungslabors. Inzwischen ist aus Energy Observer ein Unternehmen geworden, das sich mit Forschungen und Innovationen im Bereich der Energiewende beschäftigt. Erst in der vergangenen Woche fand die von Energy Observer organisierte Veranstaltung „Paris de l’hydrogene“ (Paris aus Wasserstoff) statt, bei der wasserstoffbasierte Energie- und Mobilitätslösungen präsentiert wurden. Ein mit Toyota Brennstoffzellentechnik betriebener Generator ließ dabei den Eiffelturm in Grün erleuchten.

Wolfgang Jannach

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